Dana Cristina Probst, Jurypreis des 2. Österreichischen Komponistinnenwettbewerbs 2019

Dana Cristina Probst, „Adorm… ascult…“ für Klarinette und Streichquartett – UA. 

Dana Cristina Probst, geboren in Bukarest, Rumänien, studierte Komposition bei Anatol Vieru an der Nationalen Universität für Musik Bukarest (1980-1984) und bei Michael Jarrell an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (1993-1994). Vor ihrer Übersiedlung nach Österreich war sie als Universitätsassistentin an der Bukarester Nationalen Universität für Musik tätig. Sie erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen, u.a. das ÖAD- Stipendium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und an der Universität Wien – Institut für Musikwissenschaft (1993-1994), den II. Preis beim Aperto Internationalen Kompositionswettbewerb (2002), Arbeitsstipendien des Bundeskanzleramtes 2012, 2013, 2015, 2016  sowie ein Staatsstipendium für Komposition 2017.

Dana Cristina Probst lebt in Wien als freischaffende Komponistin und Lehrerin für Komposition, Musiktheorie und Klavier. Ihre Werke – für Bühne, symphonisches Orchester mit oder ohne Chor/Solisten, für kleine und große Vokal-instrumental- und Instrumental-Ensembles, Chor, Soloinstrumente – werden regelmäßig in Österreich, Deutschland, Rumänien, Finnland, Frankreich, Litauen, England, Italien und in den Vereinigten Staaten aufgeführt und gesendet.

Der Titel „Adorm… ascult…“ (in Deutsch „Ich schlafe ein… ich höre  zu…“) ist ein Vers aus dem Gedicht Nocturnă (Nocturne) aus dem Band  Plumb (Blei) des rumänischen symbolistischen Dichters George Bacovia.

Den letzten Teil meines Werkes schrieb ich an dem Tag, an dem mein  lebenslanger Freund, der Komponist und Dirigent George Balint, von uns gegangen ist. Die Welt von George Bacovia hat das Schaffen von George  Balint von seiner Jugendzeit an begleitet und geprägt. Im Jahr 2010 komponierte George Balint wieder einmal einen Liederzyklus nach Gedichten von George Bacovia: jenen Liederzyklus, der diese Nocturnă  enthält.

Meine Musik wird von einer „sich neigenden Geste“: der absteigenden Sekunde b – a (Anfang – Schlussteil) umrahmt. Die vielen Flageoletttöne oder Doppelgriffe, die mindestens einen Flageolettton enthalten, geben dem Gesamtklang eine gewisse Zerbrechlichkeit und Durchsichtigkeit. Im letzten Abschnitt des Werkes umrahmt das Flageolettgewebe der Streicher das repetitive, meditative Motiv der Klarinette – ein ruhiges, heiteres, lichtvolles Ende. (D.C.P.)